Autofahrten mit Kindern

Endlich - der Urlaub steht vor der Tür. Alles ist gepackt, das Auto ist bis unters Dach voll, die Kinder haben Spielsachen und Kleidung mit und die Kühlbox kühlt die ersten Vorräte für die Fahrt. Noch voller Motivation und Vorfreude starten alle in den Urlaub - aber kaum sind 15 Minuten vorbei, kommt schon die Frage von der Rückbank: "Wie lange ist es noch?"

Lange Autofahrten sind vor allem für Kinder langweilig - und für Eltern anstrengend. Klar wird Kindern fad, denn schließlich wollen sie sich bewegen und stundenlang angeschnallt sitzen bleiben macht ihnen keinen Spaß. Was passiert, ist kaum vermeidbar: Die Kinder werden zu kleinen Quengel-Geistern auf der Rückbank.

Was bleibt Eltern also anderes übrig, als auf langen Autofahrten stundenlang Entertainer zu spielen oder Folge für Folge "Bibi und Tina" über sich ergehen zu lassen? Wir geben ein paar Tipps für lange Autofahrten mit Kindern.

Irrglaube“ im Auto schlafen“

Es ist die Wunschvorstellung der meisten Eltern: Die Kinder verschlafen lange Autofahrten einfach. Also wird die Abreise akribisch nach den Schlafenszeiten geplant, damit der Plan auch aufgeht und ein paar Stunden von langen Autofahrten so überbrückt werden. Klingt verlockend?
Manchmal klappt es, aber in den meisten Fällen spüren Kinder die Anspannung und den Druck der Eltern. Was passiert? Sie bleiben wach, weil sie instinktiv glauben, es passiert etwas Tolles und das wollen Kinder natürlich nicht verpassen. Also sind sie wach, langweilen sich auf langen Autofahrten und wollen unterhalten werden.

Mit ein paar Tricks im Vorfeld und guter Planung lassen sich auch lange Autofahrten mit Kindern gut bewältigen:

Tipps für Autofahrten mit Kindern
1. Nicht zu Stoßzeiten fahren
Wenn alle in den Urlaub fahren, dann ist auch mehr Verkehr und es kommt zu Staus - das bedeutet auch, dass Autofahrten noch länger werden und es den Kindern noch schwerer fällt, ruhig zu bleiben. Daher: Lieber zu untypischen Zeiten losfahren und damit einige Kilometer ohne Warterei hinter sich bringen. Und vor allem: Nicht gleich zu Ferienbeginn losfahren! Lieber einen Tag später und damit große Reisewochenenden umgehen - besser entspannt im Urlaub ankommen und dafür einen Tag weniger, als lange Autofahrten mit Stress und Anspannung.
2. Große Etappen in der Nacht fahren
Es ist anstrengend für den Fahrer, aber für lange Autofahrten mit Kindern die ruhigste Art und Weise von A nach B zu kommen: In der Nacht fahren. Da ist nicht nur viel weniger los, sondern die Kinder sind vom Tag so müde, dass sie hoffentlich schlafen. Und es ist doch eine herrliche Vorstellung, ohne Hör-CDs und Gemecker einfach zu fahren, oder?
3. Etappen einplanen: Lange Autofahrten mit Kindern sollten auch auf Etappen geplant werden, damit Zwischendurch genügend Zeit zum Auslüften und für Bewegung bleibt. Spätestens alle 2,5 Stunden tut eine kleine Pause gut, hält auch die Konzentration beim Autofahren hoch und hilft, sich zwischendurch ein wenig auszupowern. Bei vielen Raststationen gibt es Spielplätze, die eine tolle Abwechslung auf langen Autofahrten sind.
4. Hitzeschutz: Wer im Sommer fährt, muss auf passenden Hitzeschutz achten, weil es im Auto richtig warm werden kann und Kindern das nicht gefällt. Die Hitze ist unangenehm, kann auch gefährlich werden und ist noch ein Grund, im Sommer lieber nachts zu fahren.
5. Notfallköfferchen: Wenn gar nichts mehr geht, dann hilft ein Notfallköfferchen mit ein paar Kleinigkeiten, die Abwechslung bieten. Ein paar Ideen, die Kindern Spaß machen, stellen wir jetzt vor.

Ideen, wie Autofahrten mit Kindern spannend werden

Zum Glück gibt es aber Ideen, wie Eltern Kindern lange Autofahrten verkürzen können und für (einigermaßen) Ruhe auf der Rückbank sorgen. Das Wichtigste: Diese Dinge dürfen nur im Auto verwendet werden, damit sie etwas Besonderes sind und Kinder sich gerne lange damit beschäftigen:

- Kreativ sein: In jedes Auto gehören Stifte und Papier. Warum? Weil lange Autofahrten gut zum Malen genutzt werden können - davon sind auch schon jüngere Kinder begeistert. Mit älteren Kindern kann z.B. Stadt-Land-Fluss oder Bingo während der Autofahrt gespielt werden. Auch ein Kratzbild, ein Zauberblock oder Malbücher sind eine tolle Abwechslung.
- Bücher: Egal ob vorlesen oder selber lesen - Bücher sind ideale Begleiter auf langen Autofahren mit Kindern. Aber bedenke: Erwachsenen und Kindern kann beim Lesen übel werden. Dann lieber darauf verzichten und auf ein Hörbuch umsteigen.
- Rückbank-Picknick: Keine lange Autofahrt kommt ohne entsprechendes Proviant aus. Gesunde Knabbereien, aber auch ein paar süße Snacks helfen dabei, die Kinder auf der Rückbank zu beschäftigen und sich ein paar Minuten Ruhe zu verschaffen. Ganz wichtig: Ausreichend zu trinken anbieten, auch, wenn sich dadurch die Pipi-Pausen mehren.
- Zwischenstopps: Unbedingt müssen auf langen Autofahrten mit Kindern Zwischenstopps eingeplant werden - besonders schöne Orte auf der Route eigenen sich besonders gut dafür und so kann eine kleine Pause gleich mit einem Spaziergang kombiniert werden.
- Reisespiele: Eine kleine Kiste an Reisespielen sollte auch in jedem Auto stehen - besonders wenn mehr Kinder mit an Bord sind, können sie gemeinsam Spiele spielen und sich damit die Zeit vertreiben.
- Hörspiele & Musik: Lange Autofahrten mit Kindern sind auch die ideale Gelegenheit, einige Hörspiele auszuborgen oder zu downloaden und dann anzuhören. Falls die Geschichten den Eltern auf die Nerven gehen, gibt es auch Kopfhörer für Kinder, damit sie ihre Hör-CDs allein hören können.
- Filme anschauen: Dank der modernen Technologien ist es heute auch kein Problem mehr, sich in den ein oder anderen Film im Auto anzuschauen. Kleinformatige DVD-Player eignen sich dafür genauso wie Tablets, die meist leicht an der Rückenlehne des Vordersitzes angebracht werden können.
- Apps & Spiele: Auch wenn eine begrenzte Medienzeit wichtig ist, so dürfen bei einer langen Autofahrt mit Kindern die Regeln auch einmal gelockert werden. Auf einem Tablet am besten schon im Vorfeld geeignete Apps und Spiele installieren und schon kann es losgehen!

Was gegen Reiseübelkeit hilft

"Mama, mir ist schlecht" - ein Satz, vor dem sich alle Eltern fürchten und gerade auf langen Autofahren mit Kindern kommt es immer wieder vor, dass Kindern schlecht wird. Reiseübelkeit macht auch vor den kleinsten nicht Halt.
Die gute Nachricht: Säuglinge sind von der Reiseübelkeit selten betroffen, erst Kinder ab zwei Jahren spüren die Veränderung im Gleichgewichtssinn und reagieren darauf mit Übelkeit und Erbrechen.
Die Reiseübelkeit kann aber vermieden werden bzw. man kann dagegen vorbeugen:
- Lange Autofahrten mit Kindern am besten nachts fahren. Wenn Kinder schlafen, hat der Gleichgewichtssinn Pause.
- Pausen machen und frische Luft schnappen
- Dem Magen kleine Snacks zum Arbeiten anbieten, etwa Salzstangen oder Apfelstücke
- Mit Musik oder einem Hörbuch vom Übelkeitsgefühl ablenken
- Zuckerfreier Kaugummi kann Abhilfe schaffen
- Akupressurarmband, das den Nei-Guan-Punkt stimuliert und Reiseübelkeit mindert (in der Apotheke erhältlich)

Fazit

Autofahrten mit Kindern können anstrengend sein, vor allem, wenn Eltern sich im Vorfeld der Reiseplanung nicht damit beschäftigen, wie sie ihren Nachwuchs bei Laune halten können. Mit ein paar Tipps und Tricks kann der Start in den Familienurlaub ohne Anspannung und Stress ganz gemütlich werden. Gute Vorbereitung ist mit Kindern ohnedies immer die halbe Miete!